TaRot
Choreografie:
Nadja Raszewski
Musikalische Leitung:
Prof. Michael Gould
Szenographie:
Marion Tränkle
Tanz:
Lea Svenja Dietrich, Johanna Jörns, Selina Menzel, Bahar Meric, Johannes Schuchardt, Christina Wüstenhagen
Premiere
29.3.2014 | TanzTangente Berlin
In dieser Produktion verwebt Nadja Raszewski die Bedeutung verschiedener Tarotkarten mit der Lebensgeschichte und dem künstlerischen Werk Niki de St. Phalles´. Das Leben und Schaffen der international bekannten französischen Künstlerin steht dabei stellvertretend für das vieler Frauen, die ihre Rolle innerhalb von Familie, Gesellschaft, Beruf und Kunst immer wieder in Frage stellen und dadurch verändern.
"Ich war eine zornige junge Frau, doch gibt es ja viele zornige junge Männer und Frauen, die trotzdem keine Künstler werden. Ich wurde Künstler, weil es für mich keine Alternative gab - infolgedessen brauchte ich auch keine Entscheidung zu treffen. Es war mein Schicksal. Zu anderen Zeiten wäre ich für immer in eine Irrenanstalt eingesperrt worden - so aber befand ich mich nur kurze Zeit unter strenger psychiatrischer Aufsicht ... Ich umarmte die Kunst als Erlösung und Notwendigkeit." (Niki de St. Phalles)
Gemeinsam mit 6 Tänzer:innen der Tangente Company erschafft Raszewski auf der Bühne bewegte Skulpturen und Körperbilder. Die Choreografie entsteht in einem Spannungsverhältnis von stringent komponiertem Bewegungsmaterial und Improvisation der tanzenden Körper mit Licht in projizierten Farbräumen. Das eine erinnert an gekonnt geführte Federstriche einer eiligen Skizze, an auf Papier gekritzelte Notizen, Gedanken, Entwürfe, an zeichnende Körper. Das andere löst diese Formen auf, Körperkonturen verschwinden im Zusammenspiel von Farbe und Licht. Die Tänzer*innen sind Leinwand, Farbe, Maler und Motiv zugleich - Narr, Magier, Turm, Tod, die Lust und die Kunst. Die Karten werden immer neu gemischt.
" ... So einigte man sich darauf, das Wissen und die Weisheit dem Laster anzuvertrauen, da dieses alle Schwankungen und Veränderungen der Zeit überdauere. So ging man daran, das gesamte Wissen in Bildern auf Spielkarten zu zeichnen, die dann dem Volk übergeben wurden, damit es seinen Lastern und Leidenschaften fröne ..."